Nach dem ich letztes Jahr die Schritte Hormonersatztherapie (HET/HRT) begonnen habe und meine Vornamensänderung und Personsensatndänderung erfolgreich beim Amtsgericht hinter mich gebracht habe kümmerte ich auch um das was mit in der ganzen Transition am wichtigsten ist.
Für nicht trans* Menschen und für manche trans* Menschen ist es nicht immer nachvollziehbar. Zwischen seinen Beinen das Falsche zu haben schmerzt oft und es ist überaus nervig.
Jeder Spiegelblick fühlt sich falsch an. Beim anziehen veranstalte ich manchmal dinge nur um sicher zustellen das keine Beule sichtbar ist. Ich hab das auch schon geschafft zu übertreiben das endet dann Blutig und führt zu schmerzen die ich niemanden wünsche.
Genau um das geht es jetzt um ein Vulva die zu mir gehört die ich aber noch nicht habe.
Eine großartige Wissenschaft und Medizin macht es heute möglich, dass ich kann meine Genetalien angleichen zu lassen. Endlich muss ich keine Beule in der Hose mehr ertragen. Nicht jeden Tag den Penis mit Tucking verschwinden lassen müssen.
Ich frech mich Dinge einfach machen zu können, wie zum Beispiel einfach in ein Fitnesstudio gehen, im Schwimmbad schwimmen oder die ganz normale Dusche auf einem Campingplatz auf einer Radtour. An dieser stelle bekomme ich immer den Hinweis: „kannst du doch wer hindert dich daran …”
Ja das mag sein das das tatsächlich für keine eine Problem ist für mich ist aber ein Problem und deshalb verzichte ich darauf.
Ohne Penis ist das für mich einfach Stimmig und deshalb werde ich das nun auch machen.
Infokrieg
Ich habe mich stundenlang durch Facebook Gruppen gelesen YouTube Vorträge von Operateuren geschaut, mit Menschen gesprochen die die OP schon länger und kürzer hinter sich haben. Vor und Nachtteile der Operationsvarianten abgewogen.
Und ja hilft alles nicht irgenwann muss sich eins dann Real dem ganzen stellen in meinem Kopf ist schon lange klar OP muss sein ich habe viel OP-Bilder gesehen viele Geschichten von Wundheilungstörungen, über Probleme mit der Harnröhre Verletzungen am Darm und Künstlicher Darmausgänge gelesen aber irgendwie hat mein kopf das alles nicht als NICHT MACHEN sondern nur als mögliches Risiko anerkannt.
Also machte ich einen Termin in Mannheim am UMM bei Dr. Meister für ein Vorgespräch aus. Da bekam ich sogar recht schnell einen Termin.
Am 18. Juni 2021 saß ich also im Wartebereich zu Anmeldung Ambulanz der Urologie an der Universitätsmedizin Mannheim
Es folgte ein riesiger Fragebogen — der verkürzte dann aber die Wartezeit zwischen Anmeldung und das ich tatsächlich von Dr. Meister auf gerufen wurde.
Das Vulva Gespräch
Es folgte ein sehr langes Gespräch mit Dr. Meiste erklärte haarklein wie und was er bei der OP macht was bei welchem schritt schief gehen kann wie es wieder heile gemacht werden kann etc. pp. dazwischen hatte ich immer Fragen. Und er Antwortete geduldig meistens löste eine Frage gleich nochmal ein Subvortrag übe ein klitzekleine kleines Detail über Schnitttechniken etc. aus. Alles in allem fand ich mich extremste ernst genommen extremste gut aufgehoben ich hatte immer das Gefühl das es ihm sehr wichtig ist das ich als Patientin aufgeklärt bin.
Das einzigste was ich etwas störend fand das der gute Herr die ganze Zeit von Vagina sprach. Mir ist zwar auch eine Vagina wichtig allerdings fast noch Wichtiger ist mir das ganze also die Vulva glückliches Weise sprich er die ganze Zeit auch sehr Plastisch und fast schon etwas sehr euphorisch von den Schamlippen, Schamhügel, Klitoris (wobei er glaubt mit der Klitoris Perle eine perfekte zu haben) aber gut sein drum die Ergebnisse die ich bisher gesehen habe entsprechen dem mit dem ich mir ein zufriedenes leben vorstellen kann also sind wir mal nicht so kleinlich bei dieser Sprache.
Als ich raus kam waren fast 1,5 Stunden vergangen ich war sehr beschwingt irgendwie aber wohl auch sehr voll wie man auf dem Self sieht das ich vor dem UMM nach dem Gespräch gemacht habe. Irgendwie war ich doch etwas durch den Wind.
Vernunft und So
Jetzt kam noch meine Vernunft – DU MUSST EINE AUFGEKÄRTE ENSCHEIDUNG fällen!
Daraus folgte noch einen Termin un zwar in München bei anderen Operateuren machen um dann auch wirklich eine Sichere Entscheidung treffen zu können. Da war die Zeit für ein Vorgespräch Ann erstmal lang ergatterte einen Termin für Dezember 2021 und ich dachte shit aber das ist jetzt so – kurze zeit später offerierte mir dann die lustige Termin App einen früheren Termin schon im August und ich war happy und buchte gleich um.
Einige zeit später wurde dieser dann nochmal um ein Tag geschoben was etwas nervig war weil ich schon Hotel Bahn etc. gebucht hatte aber gut dachte ich geht schon. Un nun ja dann wurde dieser wieder auf Dezember geschoben und ich war etwas genervt.
Entscheidungshilfe
Dann redete ich nochmal mit ein par liebe Menschen und die reflektierten mir eigentlich ganz gut das ich mich doch eigentlich schon so oder so schon für Mannheim entschieden hätte naja noch ein Gespräch mit meiner Therapeutin und ja ich musste mit eingestehen ich hatte das so oder so schon entschieden also Stornierte ich Termin in München schrieb dem Dr. Meister das ich mich für Ihn entschieden hätte und er sagte mir nochmal was sie alles an Unterlagen bäuchten.
Meine liebe zur Bürokratie
Also im UMM wollten die damals folgendes:
- Indikationsschreiben von meiner Psychotherapeutin
- Diagnosegutachten Genderdysphorie von Therapeutin unabhängigen Therapeuten
- Kostenübernahmeerklärung der Krankenkasse
Gesagt getan — nicht leichteres als das mein Psychotherapeutin schrieb mir natürlich ein Indikationsschreiben für Kasse und Klinik.
Ein Dingosgutachten hatte ich ja glücklicherweise durch mein VÄ/PÄ Verfahren einer der Gutachter war so net und hat zum Thema auch extra etwas in das Gerichtsgutachten geschrieben das ich das hier verwenden kann.
So Bürokratischste an der ganzen Nummer war jetzt noch die das ganze bei der Krankenkasse zu beantragen. Ich wusste natürlich sehr genau aus den ganzen lustigen Facebook Gruppen was der MDK so alles nachfordert wie die Begutachtungsrichtlinien aussehen etc.
Also schrieb ich Mienen Antrag und legte alles bei was ich nur so hatte und machte zitierte im Antragsschreiben auch gleich die MDS Anforderungen und beantwortete die quasi mit den Unterlagen alle mit JA und naja der Antrag war recht recht viel Papier alles in Allem 28 Seiten wahrscheinlich vieles nötig aber ich wollte eigentlich eine schnelle Entscheidung und kein gezackter mit dem MDK.
So also der wieder mal einen Antrag einwerfen und im Kopf schonmal auf Warten und Rückfragen etc. einstellen
3 oder 4 Tage nach Einwurf kam von der Kasse schon ein Brief das der Antrag eingetroffen ist und der Antrag an den MDK weitergeleitet ist.
Angstbrief
16 Tage nach dem ich den Brief ein eingeworfen habe lag ein Brief meiner Krankenkasse im Briefkasten das war sehr schnell und schneller als angekündigt könnt also nur eine Nachforderung sein ich lief so ca. eine halbe stunde um den ungeöffneten Brief herum um dann verblüfft zu Lesen:
Sehr geehrte Frau Roth,
gerne übernehmen wir gemäß § 39 Sozialgesetzbuch (SGB) V die Kosten für Ihre stationäre Krankenhausaufenthalte für die o.g. geschlechtesangleichenden Operationen.[…]
Anfang des Schreibens der Krankenkasse
Ich war sehr HAPPY
So jetzt konnte es also los gehen mit der GAOP wie und was das kommt im nächsten Post